Förderung

Mit dem Ertrag der Stiftung werden innovative Forschungsprojekte in Sachsen, Niederschlesien und Böhmen gefördert.

Besonders die jungen Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftler sollen mit dem Gerhard Bersu Stipendium bei der Fertigstellung einer anspruchsvollen Abschlussarbeit unterstützt werden.

Mit dem Werner Coblenz Preis können vorzügliche, innovative Arbeiten mit eigener wissenschaftlicher Leistung ausgezeichnet werden. Unabhängig von Ausschreibungsfristen können wissenschaftliche Mentoren geeignete Kandidaten vorschlagen.

Das Gerhard Bersu Stipendium

Das Gerhard-Bersu-Stipendium ist ausschließlich für den hoch begabten wissenschaftlichen Nachwuchs konzipiert. Es wird ausgelobt für besonders anspruchsvolle wissenschaftliche Arbeiten (Dissertationen, Habilitationen) zur Archäologie Sachsens, Niederschlesiens (Woiwodschaft Dolnośląskie) und Böhmens (Regionen Karlovarský kraj, Královéhradecký kraj, Liberecký kraj, Pardubický kraj, Plzeńský kraj, Ústecký kraj a Středoèeský kraj).
Die Verleihung ist nicht an Nationalität und Studienort des Bewerbers gebunden und wird unabhängig von Familieneinkommen bzw. Unterstützung durch Dritte verliehen.

Das Gerhard-Bersu-Stipendium ist mit 10.800,- Euro (Wohnort in CZ oder PL) / 13.200,- Euro (Wohnort D) jährlich dotiert und wird in der Regel für zwei Jahre gewährt. Bewerbungen können innerhalb der Bewerbungsfrist nach Ausschreibung eingereicht werden.

Der Namensgeber

Gerhard Bersu (*1898; †1964) war ein bedeutender deutscher Prähistoriker, der auch unter schwierigsten Bedingungen und mit viel Zivilcourage die Vor- und Frühgeschichte nicht nur in Deutschland entscheidend beeinflusst und gefördert hat. Ab 1931 wirkte er als erster Direktor der Römisch-Germanischen-Kommission. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er aufgrund seiner jüdischen Abstammung 1935 aus dem Amt entlassen und 1937 zwangspensioniert. Bersu emigrierte nach England und arbeitete dort selbst noch nach seiner Internierung als feindlicher Ausländer auf der Isle of Man an der archäologischen Erforschung der Insel. 1947 wurde er als Professor an die Royal Irish Academy berufen. 1950 kehrte er nach Deutschland zurück um bis zu seiner Pensionierung wieder als Direktor der Römisch-Germanischen Kommission zu arbeiten. Bersu verstarb 1964 während einer Tagung in Magdeburg.

Der Werner Coblenz Preis

Der Werner-Coblenz-Preis geht an Personen, die besondere Verdienste um die Erforschung und attraktive museale Präsentation archäologischer Zeugnisse Sachsens, Niederschlesiens (Woiwodschaft Dolnośląskie) und Böhmens (Regionen Karlovarský kraj, Královéhradecký kraj, Liberecký kraj, Pardubický kraj, Plzeńský kraj, Ústecký kraj a Středočeský kraj) erworben haben.
Die Auszeichnung erfolgt unabhängig von der Nationalität der Bewerber.
Preiswürdig sind:

  • vorzügliche, innovative Arbeiten mit eigener wissenschaftlicher Leistung (z.B. Dissertationen, Diplomarbeiten oder Habilitationsschriften o.ä.)
  • herausragende, d.h. inhaltlich vorzügliche und in der Visualisierung herausragende museale Präsentationen (z.B. Dauer-oder Sonderausstellungen).
  • Ausgezeichnet werden können aber z.B. auch inhaltlich und konzeptionell maßstabsbildende plein air Präsentation wie z.B. archäologische Wander-und Radwanderwege und besonders attraktive Erläuterungen von Geländemonumenten.

Die Vergabe des Preises ist unabhängig von Ausschreibungsfristen und geeeignete Kandidatinnen und Kandidaten können jederzeit von wissenschaftlichen Mentoren vorgeschlagen werden oder sich eigeninitiativ bewerben. Die Höhe des Preisgeldes beträgt eine Einmalzahlung von 5000,00 Euro.

Der Namensgeber

Werner Coblenz (*1917; †1995) gehörte zu den renommiertesten Archäologen Mitteldeutschlands. Seine bereits in der Vorkriegszeit begonnene Dissertation über die mittelbronzezeitlichen Grabfunde in Sachsen konnte er erst nach dem 2. Weltkrieg beenden. 1949 wurde er Direktor des Landesmuseums für Vorgeschichte in Dresden. Er schuf Strukturen und in der archäologischen Bodendenkmalpflege und trieb den Wiederaufbau des Japanischen Palais als Dienstsitz und Museumsgebäude voran. Konsequent stand er im wissenschaftlichen Austausch mit allen Kolleginnen und Kollegen aus allen Teilen Deutschlands, für den er auch während des gesamten Zeitraumes des geteilten Deutschlands eingetreten ist. Der Leipziger Honorarprofessor hinterließ mehr als 400 Publikationen, darunter 10 Monografien.
W. Coblenz verstarb 1995 während einer wissenschaftlichen Tagung in Kempten im Allgäu.

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